Paracelsus-Spital Richterswil

Das Paracelsus-Spital Richterswil entlässt weiterhin Mitarbeitende und verzögert eine Aufstellung der ausgesprochenen Kündigungen. Direktor Jens Weber bricht damit sein Wort.

Das Paracelsus-Spital Richterswil entlässt weiterhin Mitarbeitende und verzögert eine Aufstellung der ausgesprochenen Kündigungen. Direktor Jens Weber bricht damit sein Wort.

Am 27. August intervenierte der Verband des Personals öffentlicher Dienste VPOD als Gewerk­schaft des Gesundheitswesens im Paracelsus-Spital Richterwil, nachdem 14 Entlassungen bekannt wurden. Bei einem Gespräch mit Spitaldirektor Jens Weber versprach dieser eine Aufstellung aller bisher ausgesprochenen Kündigungen und der Massnahmen, die für die Betroffenen ergriffen wurde. Zudem machte er die Zusage, dass es keine weiteren Kündigungen geben werden.

Bis heute hat der VPOD trotz Nachhaken die versprochene Liste der Kündigungen nicht erhalten und Spitaldirektor Weber bricht sein Wort betreffend weiterer Entlassungen. Schon Ende Juni kam es zu fünf Entlassungen, als praktisch das ganze Küchenteam per sofort freigestellt und entlassen wurde. Und nun hat der VPOD von einer neuen Kündigung erfahren, bei der eine medizinische Pflegeassistentin am ersten Arbeitstag nach ihren Ferien zum Gespräch aufgeboten wurde, um ihr die Kündigung zu eröffnen. Bereits sind somit rund 20 Kündigungen im laufenden Jahr bekannt und es dürften noch mehr sein. Der Verdacht erhärtet sich somit, dass das Paracelsus-Spital Richterswil die Bestimmungen gegen Massen­entlassungen unterlaufen will, indem scheibchenweise entlassen wird.

Der VPOD fordert die Spitalleitung auf, umgehend die Liste aller dieses Jahr ausgesprochenen Kündigungen publik zu machen und zumindest die letzte ausgesprochene Kündigung zurückzunehmen, da diese einen klaren Wortbruch bedeutet. Der VPOD behält sich in Vertretung der betroffenen Angestellten rechtliche Schritte gegen die Spitalleitung vor.

Wie die Zürichsee-Zeitung heute schreibt, entlässt das Paracelsus-Spital Richterswil 12 Mitarbeitende der Chirurgie und streicht 14 Stellen. Dies ohne die Sozialpartner zu informieren und gemeinsam nach besseren Lösungen zu suchen.

Jens Weber, Spitaldirektor der Paracelsus-Klinik, bezeichnet gegenüber der Zürichsee-Zeitung die Entlassungen als unvermeidbar. Ob das wirklich so ist, kann und muss bezweifelt werden. Die Spitaldirektion hat im Vorfeld die Sozialpartner nicht kontaktiert und informiert, um gemeinsam über andere Möglichkeiten und eine soziale Umsetzung allfälliger Kündigungen zu diskutieren. Der Verband des Personals öffentlicher Dienste VPOD als zuständige Gewerkschaft im Gesundheitswesen bedauert dies und fordert die Spitalleitung auf, umgehend das Gespräch mit dem VPOD zu suchen und gemeinsam gute Lösungen zu finden.