Erste Welle. Zweite Welle. Dritte Welle. Vierte Welle... Und dazwischen: Verschobene OPs nachholen. Es reicht! Wir sind erschöpft. Deshalb rief die VPOD-Gruppe am USZ auf zur Personal- und Protestversammlung.
Nach dem Tagdienst versammelten sich gut 100 USZ-Angestellte auf der Wiese im USZUm 16.15 begrüsste VPOD-Mitglied Denny Mai, Pflegefachmann auf der Notfallstation, die anwesenden Kolleg*innen. Unvermittelt gab es Lärm und rund 20 VPOD-Kolleg*innen in ihren Arbeitskleidern begannen, hektisch herumzufuchteln und herumzurennen, stiessen ineinander, zuckten... bis nach zwei Minuten ein Knall dem Lärm ein Ende setzte und sie erschöpft, wie tot zu Boden fielen und liegen blieben. Der "Stressmob", der die Hektik im Arbeitsalltag symbolisierte, war zu Ende und VPOD-Kollegin Nadine Constantin begann zu reden: "Wir sind erschöpft!" Sie endete mit der Frage
Wie lange mache ich das noch mit? Wie lange halte ich das noch aus? Oder wann handelt die Politik endlich, damit wir unsere Arbeit weitermachen können, ohne selber krank zu werden?
Und hier knüpfte Andi Dauru an, Gesundheitsfachmann, Kantonsrat und Co-Präsident der SP Kanton Zürich, VPOD-Mitglied und ehemaliger Präsident der VPOD-Sektion Zürich Kanton. Er fragte: "Wann, wenn nicht jetzt, muss die Politik handeln?" - um dann Beispiele aus dem Kaontnsrat zu zitieren, wie abschätigig dort die Angestellten im Gesundheitswesen behandelt werden. Und er rief auf: Nach der Abstimmung ist vor der Abstimmung!
In einem Monat stimmen wir gesamtschweizerisch über die Pflegeinitiative ab. Diese Vorlage hat Schwächen. Es braucht eigentlich viel mehr und viel schneller. Aber sie zielt in die richtige Richtung und macht Druck, damit die Politik endlich handelt und ihre Verantwortung wahrnimmt. Für ein klares, starkes JA plädierte Keti Widmer, Pflegefachfrau HF und Kampagnenverantwortliche des SBK ZH/GL/SH.
Denny Mai, der die Versammlung moderierte, bedankte sich bei allen aktiven, engagierten USZ-Angestellten, die an die Versammlung gekommen sind und die sich jeden Tag für die Rechte und Anliegen des Personals einsetzen. Und zum Abschluss der Versammlung verlas er die Forderungen, die der VPOD@USZ in einem offenen Brief an die Spitaldirektion und an die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich richtet. Und er rief dazu auf, diesen offenen Brief zu unterschreiben und auf den Abteilungen Unterschriften zu sammeln - in der Pause natürlich, falls es denn eine gibt...
Unsere Forderungen:
- 36 Stundenwoche als wöchentliche Sollzeit. 110% Lohn, bis genug Personal zur Umsetzung vorhanden ist.
- Doppelte Zeitkompensation für Nachtdienst und doppelte Schichtzulagen
- Schichtzulagen von 20:00 bis 7:00 Uhr sowie auch am Samstag und Sonntag
- Flexible Arbeitszeitmodelle (Schichten von 3 bis 12 Stunden); freie Schicht- und Dienstwahl
- Ausbau der Krippenplätze und offene Krippen auch an Wochenenden und Feiertagen; flexible Krippentage je nach Dienstplan
- Vergünstigte Krippenplätze für Mitarbeitende und Kostenbeteiligung an externen Krippenplätzen, wenn kein Platz in der USZ Krippe vorhanden ist
- Möglichkeit zur Pensionierung mit 60 bei voller Rente (wie auf dem Bau)
Der offene Brief an die Spitaldirektion und an die Gesundheitsdirektion
Die Reden an der Personal-/Protestversammlung vom 26. Oktober am USZ:
- Nadine Constantin, Pflegefachfrau HF, dipl. Expertin Intensivpflege NDS, VPOD
- Andi Dauru, Gesundheitsfachmann, Kantonsrat und Co-Präsident der SP Kanton Zürich, VPOD-Mitglied und ehemaliger Präsident der VPOD-Sektion Zürich Kanton
- Keti Widmer, Pflegefachfrau HF und Kampagnenverantwortliche des SBK ZH/GL/SH