Bürgerliche Sparwut im Kanton Zürich – auf Kosten des Personals

Von: Roland Brunner

Die UBS-Lohnumfrage zeigt: Die Löhne steigen. Aber der Kanton Zürich macht klar: Nicht bei uns!

Im Gegenteil: Die Finanzkommission des Kantonsrates eskaliert die bürgerliche Sparwut. Insgesamt sollen 89 Millionen Franken auf Kosten des Personals gespart werden, das dafür mit deutlichen Reallohneinbussen bezahlen soll.Für 2017 erwartet die UBS gemäss ihrer jährlichen Lohnumfrage einen durchschnittlichen nominalen Lohnanstieg von 0,6 Prozent schweizweit. Da gleichzeitig eine Teuerung von 0,4 Prozent prognostiziert wird, bleibt eine minimale Reallohnentwicklung von 0,2 Prozent übrig. Für den öffentlichen Sektor weist die UBS eine Lohnerhöhung von 0,7% für 2016 und eine Prognose von 1,0% für 2017 aus.

Der Kanton Zürich hat die Lohnumfrage der UBS als wichtigen Referenzwert bezeichnet. Dies hindert den Kanton respektive seine sparwütige bürgerliche Mehrheit aber nicht daran, die Umfrage zu ignorieren. Generelle Lohnentwicklung und Stufenanstieg sind seit Jahren gestrichen. Im Rahmen der «Leistungsüberprüfung 2016» wurde zusätzlich eine Senkung der Mittel für individuelle Lohnmassnahmen von 0,6 auf 0,4 Prozent der Lohnsumme festgelegt. Einmalzulagen wurden ganz gestrichen. So plante der Regierungsrat, 81,7 Millionen Franken auf Kosten des Personals einzusparen.

Damit aber nicht genug. Die Finanzkommission des Kantonsrates hat die bürgerliche Sparwut nochmals eskaliert: Die Lohnsumme soll nicht nur um 0,2 sondern um 0,4 Prozent gekürzt werden. Damit stünden noch unterirdische 0,2% der Lohnsumme für Lohnerhöhungen zur Verfügung und es könnten nochmals 7,5 Millionen Franken, insgesamt also 89,2 Millionen Franken auf Kosten des Personals gespart werden. Mit der durch die UBS prognostizierten Teuerung von 0,4% resultiert also schon so eine Netto-Lohneinbusse. Gleichzeitig werden die Angestellten ab 1.1.2017 mit deutlich höheren Lohnabzügen für die Pensionskasse BVK konfrontiert. Unter dem Strich führt dies zu einem deutlichen Lohnabbau bei praktisch allen Mitarbeitenden. Unsäglich. Und unerträglich.

Über die letzten acht Jahre hinweg sind laut UBS die Löhne in der Schweiz im Durchschnitt um 1,2 Prozent pro Jahr gestiegen. Und wann hattest du die letzte Lohnerhöhung? Auch die fünfte Ferienwoche – in Privatwirtschaft und vielen auch öffentlichen Bereichen längst Normalität – ist beim Kanton immer noch Zukunftsmusik. Sieht so ein «attraktiver Arbeitgeber» aus? Es liegt nun am Kantonsrat, im Rahmen der Budgetdebatte diese Sparwut einzugrenzen und zur Vernunft in der Personalpolitik zurückzukehren.

Für Rückfragen:
Roland Brunner, Regionalsekretär VPOD Zürich
044 295 30 22,


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24.11.2016 Bürgerliche Sparwut im Kanton Zürich – auf Kosten des Personals PDF (234.8 kB)