Dank Marathon des städtischen Personals: Schwarze Null statt Defizit.

Von: Duri Beer

Stellen blieben unbesetzt und viele Löhne praktisch eingefroren. Mit rund 64 Mio. Fr. tragen die städtischen Mitarbeitenden wesentlich zum positiven Rechnungsabschluss 2015 der Stadt Zürich bei. Durch den langjährigen Verzicht auf angemessene und vergleichbare Lohnmassnahmen tragen sie die Hauptverantwortung für die gesunde Finanzlage. Höchste Zeit für eine Anerkennung.

Durch den Sparkurs des Stadtrats, der für das Personal auch eine Mehrbelastung bei der Pensionskassenbeiträgen mit sich bringen soll, blieben im vergangenen Jahr in praktisch allen Departementen Stellen unbesetzt. Die liegen gebliebene Arbeit wurde auf die bestehenden Mitarbeitenden verteilt. So haben viele städtische Mitarbeitende im Schul- und Sportdepartement und weiteren Dienstabteilungen einen Sondereffort geleistet, ohne dass die Leistung der Stadtverwaltung insgesamt und damit die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner gelitten hätten. Gleichzeitig fiel die Lohnentwicklung aber für eine Vielzahl der Mitarbeitenden trotz guter Leistungen marginal aus – für 2016/17 hat der Stadtrat die Mittel nochmals um die Hälfte gekürzt und plant noch mit rund 7 Mio. Fr. für individuelle Lohnmassnahmen plus 4.6 Mio. Fr. für Einmalprämien – das sind knappe 0.4% des budgetierten Personalaufwands. Ein Drittel weniger als der Kanton für sein Personal budgetiert.

Angesichts der gemäss Finanzvorsteher Daniel Leupi „deutlich, deutlich besseren“ Finanzlage als noch 2012 vom Stadtrat prognostiziert - das Eigenkapital von 677 Mio. konnte 2015 gehalten und Schulden sogar abgebaut werden – ist der Handlungsbedarf beim Personal dringend. Sonst droht ein weiterer Aderlass durch Kündigungen und eine erhöhte Fluktuation. In vielen Bereichen ist die Stadt als Arbeitgeberin nicht mehr konkurrenzfähig. Wenn die Stadt Zürich wieder eine berechenbare, attraktive Arbeitgeberin sein will, muss der Stadtrat ein Zeichen setzen. Dafür soll er für das Jahr 2017 mindestens 1,4% des Personalaufwands für Lohnmassnahmen reservieren. Einerseits um den gegenwärtigen Sparkurs und die anstehenden Kürzungen bei den Löhnen zu kompensieren, aber auch als Zeichen der Anerkennung für die Leistungen der städtischen Mitarbeitenden.