Lehrplan 21: VPOD ist über Anpassungen erfreut

Von: Katrin Meier

Bei der heutigen Medienkonferenz standen Anpassungen, welche den Inhalt des Lehrplanes und die Lektionentafel betreffen, im Mittelpunkt. Auch wenn diese beidenGeschäfte zur vollen Zufriedenheit des VPOD umgesetzt werden, steht die Einführung des Lehrplans vor einigen politischen Hürden. Unter anderem auch die vom VPOD getragene Einzelinitiative, welche eine Verschiebung der Einführung fordert.

Für die Einführung des LP 21 im Kanton Zürich benötigt der Deutschschweizer Lehrplan kleine Korrekturen und Anpassungen. Mit all diesen Änderungen ist der VPOD einverstanden. Zudem wurde heute die ab Sommer 2018 gültige Lektionentafel verabschiedet. Der Kanton Zürich ist auf die Forderungen des VPOD im Vernehmlassungsverfahren weitgehend eingegangen und verzichtet auf einen weitere Abbau des Halbklassenunterrichtes. Dass der Start des Englischen nun auch im Kanton Zürich in die 3. Klasse verlegt wird, war im Sinne von Harmos dringend notwendig. Zufrieden zeigt sich der VPOD insbesondere über die Stärkung des Anfangsunterrichtes in den beiden Fremdsprachen durch einen Ausbau der Lektionen. So kann das grosse Potenzial der Primarschulkinder noch besser genutzt werden, denn sie lassen sich durch ihre natürliche Neugierde leichter begeistern und gehen unbeschwerter auf Neues zu. Für das spielerische Eintauchen in die Sprachen und die Förderung der vielen Kompetenzen bleibt somit genügend Zeit.

Neben diesen beiden wichtigen Geschäften will der VPOD das grosse Ganze nicht aus den Augen verlieren. Der Lehrplan bringt zwei grosse Veränderungen mit sich: Die Kompetenzorientierung und einige neue Fächer. Genau in diesen beiden Bereichen liegt noch vieles im Argen. Der Wechsel zum kompetenzorientierten Unterricht gelingt nur, wenn auch die Beurteilung kompetenzorientiert umgesetzt wird, da wird sich im Kanton Zürich aber ausser der neuen Bezeichnung der Fachbereiche nichts ändern. Der Kompetenzaufbau im Lehrplan eignet sich aber nur für eine grobe Standortbestimmung auf dem Weg zu den angestrebten Kompetenzen, er eignet sich nicht für einen punktuellen Leistungsvergleich bezogen auf einzelne Schuljahre. Konsequenterweise müssten mit der Einführung des Lehrplans die Beurteilung mit den nackten Zeugnisnoten abgeschafft werden.

In Bezug auf die neuen Fächer zeigt sich insbesondere im Fach Medien und Informatik, dass im Sommer 2018 weder genügend Lehrpersonen ausgebildet sein werden, noch das notwendige Lehrmittel bereit stehen wird. Für die Umsetzung dieses wichtigen Grossprojektes fehlen dem Kanton Zürich die finanziellen Mittel. Der VPOD ist daher nach wie vor der Überzeugung, dass die Verschiebung der Einführung des Lehrplanes unabdingbar ist.