DaZ-Kantonalisierung abgelehnt

Von: Fabio Höhener

Der Kantonsrat lehnt eine kantonale Anstellung der DaZ-Lehrpersonen ab. Damit bleibt eine für viele Lehrpersonen komplizierte und unbefriedigende Situation erhalten.

DaZ-Lehrpersonen werden weiterhin nicht den anderen Lehrpersonen gleichgestellt und bleiben damit kommunale Angestellte. Die Parlamentarische Initiative von Kantonsrätin Monika Wicki (SP) wurde nach der vorläufigen Unterstützung im Rat mit 99 zu 62 Stimmen beerdigt. Der VPOD ist von diesem Entscheid enttäuscht. Gemeinsam mit unserem Partner dem Verein Zürcher Lehrpersonen Deutsch als Zweitsprache (VZL DaZ) ist die Kantonalisierung ein erklärtes Ziel, um die Lehrpersonen auch personalrechtlich in die Volksschule zu integrieren. Dieses Ziel ist vorläufig gescheitert.

Nach der Kantonalisierung der Lehrpersonen mit «Kleinstpensen» wurden alle Lehrpersonen der Volksschule vom Kanton angestellt – ausser die DaZ-Lehrpersonen. Die Parlamentarische Initiative wollte diese nicht nachvollziehbare Ungleichbehandlung endlich ändern. DaZ-Lehrpersonen werden von der Gemeinde und nicht vom Kanton angestellt. Diese Tatsache verursacht wesentliche und nicht gerechtfertigte Nachteile. So übernehmen viele DaZ-Lehrpersonen nebst der kommunalen DaZ-Anstellung auch kantonale Lektionen in der Schule. Diese gemischten Anstellungen können zu erheblichen Rentenverlusten bei der Pensionskasse führen, wenn die Gemeinde nicht wie der Kanton bei der BVK angeschlossen ist. Zudem werden die betroffenen Lehrpersonen bestraft, wenn sie von einer kommunalen zu einer kantonalen Anstellung wechseln. Denn wenn eine DaZ-Lehrpersonen an der gleichen Schule kantonale Unterrichtslektionen übernimmt, wird bei der Lohnberechnung jedes kommunale Dienstjahr nur zu 75 Prozent angerechnet. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Mindestpensum für Lehrpersonen 35 Stellenprozente beträgt. Kommunale und kantonale Anstellungen dürfen dabei aber nicht zusammengezählt werden. Dies bedeutet, dass eine DaZ-Lehrpersonen keine «übriggebliebenen» kantonalen Lektionen übernehmen kann. Statt auf eine langjährige, bekannte und bewährte Lehrperson zurückzugreifen, müssen komplizierte Lösungen gefunden werden. Das hat auch immense Nachteile für die Schule. Da die Kantonalisierung vorläufig vom Tisch ist, werden sich der VPOD und der VZL DaZ weiter politisch dafür engagieren, die einzelnen Nachteile der kommunalen Anstellung zu beheben.