Protestbrief an den Regierungsrat des Kantons Zürich: Ferienwoche für alle – aber subito!

Die Rechnung 2018 des Kantons weist einen Ertragsüberschuss von 548 Millionen Franken aus. 2016 betrug der Überschuss 390 Millionen Franken, 2017 370 Millionen… Der Kanton schwimmt im Geld. Und trotzdem will der Regierungsrat nur einem Teil der Angestellten mehr Ferien geben.

Der Regierungsrat hat die magere Katze aus dem Sack gelassen und beschlossen, den 21- bis 49jährigen Kantonsangestellten drei zusätzliche Ferientage zu gönnen. Unter Einbezug der bisherigen zwei Kompensationstage über Weihnachten kommen sie also endlich zur fünften Ferienwoche.

Der Regierungsrat hat damit zumindest teilweise endlich eine Forderung erfüllt, die der VPOD seit langem stellt. Markus Bischoff, Präsident des kantonalen Gewerkschaftsbundes GBKZ, bewertet dies denn auch als Erfolg, «auch weil der Regierungsrat nun Abstand von einer kompensierenden Arbeitszeitverlängerung genommen hat». Wir erinnern uns: In einem ersten Vorschlag sollte die Wochenarbeitszeit erhöht werden, um so «kostenneutral» die Ferienwoche zu gewähren. «Der Kanton Zürich hat im letzten Jahr mit mehr als 500 Millionen Franken Gewinn abgeschlossen. Vor diesem Hintergrund wäre eine Arbeitszeitverlängerung aus finanziellen Gründen geradezu absurd gewesen», so Gewerkschaftsbund-Präsident Bischoff.

Die neue Regelung gilt für das Staatspersonal und per 1.8.2020 auch für die Lehrpersonen. Bei diesen wird durch diesen Entscheid die Jahresarbeitszeit entsprechend gekürzt. In diesem Zusammenhang ändert die Regierung ihre Praxis beim Ferienbezug von Mehrzeitkompensationen. Diese dürfen erst nach dem Bezug der Ferien en bloc bezogen werden. Ein Wermutstropfen bleibt beim Lehrpersonal bestehen: Bei den Lehrpersonen der Mittelschulen, der Fachhochschulen und der Berufsschulen werden u.a. keine Anpassung vorgenommen. Gemäss Regierungsrat hätten diese Berufsgruppen keinen Berufsauftrag mit Jahresarbeitszeit, sondern seien per Lektionen angestellt. Dies gäbe ihnen grössere Freiheiten zum Ferienbezug. Für VPV und VPOD ist das unverständlich. Wir werden uns weiter für eine zusätzliche Ferienwoche auch für diese Berufsgruppen einsetzen und bedauern den regierungsrätlichen Entscheid.

Die VPOD Sektion Zürich Kanton ihrerseits kritisiert, dass der Entscheid nur die 21- bis 49jährigen begünstigt. Bei allen anderen werden einfach die bisherigen zwei Kompensationstage über Weihnachten in Ferientage umgewandelt. Unter dem Strich bleibt gleichviel. Angesichts der ausgezeichneten Finanzlage des Kantons fordern wir auch für sie eine zusätzliche Ferienwoche respektive die Gewährung der dazu noch fehlenden drei Arbeitstage.

Wir fordern eine zusätzliche Ferienwoche für alle Angestellten. Und zwar subito!

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