Spital Affoltern: Die Hebammen wehren sich!

Der Schock sitzt tief beim Hebammenteam des Spitals Affoltern. Ihnen droht Ende Monat nicht nur die Entlassung, sondern auch ein unfairer Sozialplan. Jetzt wehren sich die 11 betroffenen Frauen. Sie gehen an die Öffentlichkeit gegen unfaire Entlassungen und für einen guten Sozialplan.

Am Donnerstagmorgen, 5. März, informierten die Hebammen des Spitals Affoltern in einem ersten Schritt während des Schichtwechsels ihre ArbeitskollegInnen und forderten diese auf, sie mit einer Petition zu unterstützen. Die Gesundheitsgewerkschaft VPOD berät und unterstützt die Hebammen bei ihren Anliegen und Forderungen - auch vor Ort.

Wie konnte es soweit kommen? Im Jahr 2019 kündigte das Spital Affoltern - auch als Wahlversprechen bei der Spitalabstimmung - die Umwandlung der Gebärabteilung in ein Geburtshaus an. Ambulante Angebote wurden geplant und am 1.1.2020 offiziell gestartet. Hierfür wurden noch im Dezember 2019 drei zusätzliche Hebammen eingestellt.
Nur wenige Tage später legte die Spitalleitung plötzlich eine 180-Grad-Wende hin: Ende Januar wurde allen 11 Hebammen kurzfristig die Kündigung in Aussicht gestellt!

Die Spitalleitung hat das gesamte Hebammenteam bis Ende Januar im Glauben gelassen, eine gute ambulante Versorgung durch die angestellten Hebammen sei gewünscht und werde unterstützt. Stattdessen erhielten die drei im Dezember neu angestellten Personen noch während der Probezeit die Kündigung. Auch den anderen Hebammen droht die Entlassung und ein schlechter Sozialplan.

Die Hebammen wehren sich gegen das unfaire Vorgehen der Spitalleitung und fordern zumindest einen guten Sozialplan für alle. Insbesondere fordern sie den Einbezug auch derjenigen, die bereits während der Probezeit die Kündigung erhielten. Ältere sowie langjährige Mitarbeiterinnen sollen eine Abgangsentschädigung von mindestens 4 Monatslöhnen erhalten.
Das Hebammenteam des Spitals Affoltern hat sich bereits mehrfach mit der Spitalleitung getroffen. Eine Einigung bezüglich eines fairen Sozialplans für alle ist bisher leider nicht in Sicht.

Die Gesundheitsgewerkschaft VPOD unterstützt die Hebammen in ihrem Kampf für einen fairen Sozialplan für alle Betroffenen. Sie verurteilt das Vorgehen der Spitalleitung, insbesondere die Missachtung des Personalreglements und den verantwortungslosen Umgang mit dem Personal.

download "Fairer Sozialplan für unsere Hebammen!": Flyer / Petition