In einer 16seitigen Publikation "Corona am Arbeitsplatz" dokumentiert der VPOD die Resultate der Umfrage und analysiert die Ergebnisse. Teilgenommen haben insgesamt 1321 Personen – zur Hälfte Angestellte im Gesundheitswesen, aber auch Angestellte der Verwaltung (Kanton und Gemeinden) und den kantonalen Betrieben. Auch wenn die Umfrage keinen Anspruch auf Repräsentativität erhebt, so gibt sie doch ein Bild der Situation wieder, das zum Teil erschreckend ist und das nach Massnahmen ruft.
Am besorgniserregendsten sind die Rückmeldungen aus dem Gesundheitswesen. Bei praktisch allen Fragen liegen die Werte hier hinter denen der anderen Arbeitsbereiche. Obwohl von der Corona-Pandemie am stärksten betroffen und den damit verbundenen Gefahren am direktesten ausgesetzt, scheinen die Angestellten im Gesundheitswesen durch die bisher beschlossenen Massnahmen und deren Umsetzung am wenigstens geschützt zu werden.
Der Kanton ist verantwortlich für alle in der Umfrage berücksichtigten Arbeitsbereiche, sei es direkt als Arbeitgeber oder in seiner Aufsichtsfunktion. Der VPOD konstatiert gestützt auf diese Umfrage, dass der Kanton diese Verantwortung unzureichend wahrnimmt.
Für das Gesundheitswesen hat der VPOD in enger Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern eine Liste von Forderungen erstellt, die als offener Brief an den Kanton und an die Gesundheitsbetriebe gerichtet sind (zu finden unter https://zuerich.vpod.ch/GESUNDHEIT . Der VPOD fordert Politik und Betriebe dringend auf, diese Forderungen ernst zu nehmen und sie umzusetzen.
Aber auch in den anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes besteht Handlungsbedarf sowohl in der Kommunikation als auch bei der Umsetzung der Massnahmen. Da kaum Kontrollen durchgeführt werden, bleiben die ArbeitnehmerInnen sich selber überlassen respektive ihren Vorgesetzten ausgeliefert.
Michèle Dünki-Bättig, Präsidentin der VPOD Sektion Zürich Kanton und SP-Kantonsrätin, fordert Regierungsrätin Carmen Walker-Späh als Vorsteherin der Volkswirtschaftsdirektion auf, sicherzustellen, dass auch im Gesundheitswesen und in den kantonalen Amtsstellen und Betrieben Kontrollen gemacht werden und dass bei Meldung durch Angestellte sofort gehandelt und allenfalls auch gebüsst wird.