Am Donnerstag veröffentlichte der VPOD den Artikel "Dreist, dreister... GZO" darüber, wie das Gesundheitszentrum Zürcher Oberland (GZO) Angestellten eine Ferienwoche streichen wollte, weil sie - wie viele andere in der ganzen Schweiz - eine Entschädigung für die Umkleidezeit einforderten. (zum Artikel).
Am Samstag veröffentlichte dann zo (züriost / Zürcher Oberländer) in der Zeitung und online einen Artikel dazu unter dem Titel "Gewerkschaft kritisiert 'Bestrafungsaktion' des GZO-Spitals" (hier online). Schon ein paar Stunden später zog 20 Minuten online nach unter dem Titel "«Racheakt» – Spital streicht Angestellten Ferien" (hier online). Der Beitrag auf der Webseite von 20 Minuten erhielt innert weniger Stunden 700 Kommentare! Hier eine Auswahl von engagierten Stellungnahmen:
Roger 22.08.2020, 15:09
Das ist einfach "Bünzli". Als ich vor 45 Jahren in der Lehre stempeln musste, da mussten wir uns auch vorher umziehen . Wir hatten 30 min. Zeit fürs Mittagessen und mussten uns immer vorher zuerst umziehen. Man hatte dann nur noch 20 min. Zeit zum Essen, wobei man noch 10 min. anstehen musste in der Kantine. Heute wo die Geschäftsleitung noch mehr Privilegien hat, sollten sie wenigsten den Angestellten hier Entgegen kommen.
Abteilungsleiter Spital 22.08.2020, 15:09
Bekanntlich herrscht im Pflegesektor absoluter Personalmangel, dass das die Geschäftsleitung + Verwaltungsrat nicht kapiert und so unüberlegte und drastische Maßnahmen ergreift ist für mich unverständlich! Das Resultat wird sein, dass sich im GZO die Pflegefachpersonen 2x überlegen sich dort zu bewerben, dem schlechten und öffentlich ausgetragenen Streit über 15min pro Tag sei dank! Es würde keinem Betrieb weh tun diese 15min zu bezahlen, ob die Arbeitszeit um 16.00 Uhr oder 15.45 Uhr endet was soll’s. Liebe Geschäftsleitung, lieber Verwaltungsrat IHR HABTS DRAUF, Respekt!
Gesetzt Lesen, kommentieren sparen 22.08.2020, 15:02
Arbeitsrechtlich ist die Definition der Arbeitszeit in Artikel 13 der Verordnung 1 zum Arbeitsgesetz (ARGV1) wie folgt als absolut zwingende Norm geregelt: Als Arbeitszeit im Sinne des Gesetzes gilt die Zeit, während der sich der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin zur Verfügung des Arbeitgebers zu halten hat; der Weg zu und von der Arbeit gilt nicht als Arbeitszeit. Mit dieser Vorschrift wird festgehalten, dass (1) der Arbeitsweg nicht zur Arbeitszeit zählt, aber (2) alle anderen durch den Arbeitgeber verursachten Zeitbedarfe schon. Deshalb stellt sich einzig die Frage, ob der Betrieb durch das Umziehen eine Zeit zur Verfügung des Arbeitgebers verursacht. Dies muss dann bejaht werden, wenn aus den Weisungen des Arbeitgebers faktisch ein „Umziehzwang“ resultiert. Nur wenn Mitarbeitende in ihren privaten Kleidern arbeiten dürfen oder die vorgegebene Arbeitskleidung nach Hause nehmen können, entsteht ihnen kein durch den Arbeitgeber verursachter zusätzlicher Zeitbedarf.
Ich 22.08.2020, 15:00
Umziehenzeit ist seit 2019 geregelt: Das SECO hat im Februar 2019 die Weisung zu Art. 13 ArGV 1 präzisiert und festgehalten, dass das An- und Abziehen von Kleidern inklusive Schutzkleidern zum Gesundheitsschutz, falls dies von Gesetzes wegen oder vom Arbeitgeber vorgeschrieben sei, als Arbeitszeit zu gelten habe. Details suche: zuerich.vpod und Bischoff
Fachmann im OP 22.08.2020, 14:59
Das ist wieder wieder typisch... Die Arbeitsbedingungen fürs Pflegepersonal sind bekannt... und daran wird sich bis die, der letze das sinkende Schiff verlassen hat! Applaus Applaus... Bei uns im OP herrscht ein total Ausfall an Pflegekräfte. Alle laufen nur noch auf dem Schlauch und die nächste Kündigungswelle steht uns wieder bevor. Entweder Burnout oder kündigen ist momentan die einzige Alternative.. Macht nur weiter so.
Gustav 22.08.2020, 14:50
Liebe Schweiz, so wie mit Pflegepersonal in Spitälern umgegangen wird, ist nicht vertretbar. Es ist kein wunder, finden Spitäler keinen Nachwuchs mehr, oder dASS das Personal so schnell verbrannt wird. Was machen die Spitäler dagegegen? NICHTS! Man holt Personal aus Deutschland, welche definitiv nicht die gleichen Kompetenzen haben, noch das gleiche Wissen! Ich als Lehrer, bitte meine Schüler breit zu umgehen, um keine psychischen Schäden aus diesem Umfeld mitzutragen. Leider tut die Regierung auch wenig um unser Pflegepersonal zu schützen.
Laura 22.08.2020, 14:55
@Verkäufer Normal gepflegt ist Standard und du musst dich zu Hause anziehen. Das müssen wir ja auch, wir kommen ja nicht nackt ins Spital. Nur MÜSSEN wir dann dort unsere Arbeitskleidung anziehen, wir dürfen die Spitalkleidunf nicht ausser Haus nehmen. Ist also schon ein kleines bisschen anders,oder?
Arbeitsrechtler 22.08.2020, 14:56
@Verkäufer hier geht es daru, dass das Spitalpersonal sich nicht schon zu hause entsprechend kleiden kann. Hygiene etc., weshalb das Umkleiden gemäss Arbeitsgesetz klar zur Arbeitszeit gehört. Viele Spitäler wollen dies einfach nicht akzeptieren, leider. Soviel zu diesem Thema.
Toto 22.08.2020, 14:56
@Verkäufer Der Unterschied besteht darin, dass das Pflegepersonal aus Hygienegründen sich nicht zuhause umziehen und dann in Berufskleidung zur Arbeit fahren darf.
pandeli 22.08.2020, 14:43
Die Umkleidezeit muss zur Arbritszeit gehören, ist leider aber vielerorts nicht so - nicht nur in Spitälern.. M
Kurtsui 22.08.2020, 14:41
Es sollte langsam allgemein bekannt sein, wie es im Pflegeberuf abläuft: Grosse Verantwortung, Stress, schlechte Entlöhnung; ferner vielenorts: miese Arbeitsbedingungen (Organisation, Arbeitszeiten, Personal- und Fachkräftemangel) und Personalführung mangelhaft bis gar nicht vorhanden (was man heutzutage darunter versteht). Schade: Man kann nur jeder Person davon abraten, einen solchen Beruf zu wählen.
The truth 22.08.2020, 14:34
Ich arbeite im OP , und somit muss ich mich jeweils doppelt umziehen... bei uns gehört seid neustem die umziehzeit auch zur Arbeit... ist ja wohl nur fair.... ich könnte auch in Shorts arbeiten aber der AG will das ja nicht. Ergo soll er es auch bezahlen
Daniela Angst 22.08.2020, 14:48
@BG Arbeiten sie in einem Beruf in dem es gemäss Bundesgesetz Pflicht ist eine Sonder- respektive Spezialkleidung zu tragen? Wenn nein, dann haben sie recht. Jedoch ist die Pflege ein solcher Beruf und darum gilt dort auch eine andere gesetzliche Regelung. Zumal sich Pflegende mit geteilten Diensten bis zu 4mal und OP Personal sogar bis zu 8mal pro Tag umziehen müssen.
Diplomierte Pflegefachfrau 22.08.2020, 14:30
Ich finde es klasse das sich Pflegekräfte endlich mal wehren, Pflegende Fachpersonen sind immer zu gutmütig und lassen sehr viel mit sich machen und über sich ergehen. Ich selbst bin auch Diplomierte Pflegefachfrau und muss sagen mit uns wird echt „Raubbau“ betrieben (körperlich)! Wir sollen immer mehr Patienten betreuen und auch noch freundlich/höflich sein, kompetent Handeln und eigenverantwortlich Pflegen,bekommen immer mehr Kompetenzen zugesprochen und sollen noch Zeit haben für jeden Einzelnen Patienten/Menschen, um Gespräche zu führen , sich die Sorgen und Belastungen anzuhören. Und ich spreche da jetzt für mich ich mache den Beruf mit Herzblut und Leidenschaft , ich arbeite gern und auch gern in Schichten , weil ich es abwechslungsreich empfinde. Und genau für so etwas bin ich mal Krankenschwester geworden , ich möchte für Menschen da sein und eben in „Krankheit ihre Schwester“ sein , die an ihrem Bett steht und für sie da ist. Schade das es so abgelaufen zu sein scheint.
K. Rank 22.08.2020, 14:23
was jezt genau: Die Geschäftsleitung strich ihnen deshalb eine Woche Ferien Die Geschäftsleitung bestreitet die Ferienstreichung. Die Geschäftsleitung bekennt sie habe Alzheimer?
Denker 22.08.2020, 14:18
Zur Arbeitszeit gehört auch die Vorbereitung für die im Betrieb zur Arbeit gehörenden Tätigkeiten. In diesem Sinne ist das eine absolute Selbstverständlichkeit. Dass die Geschäftsleitung mit diesen Intrigen gegen systemrelevantes Personal vorgeht ist nicht nachvollziehbar und lässt vermuten dass irrationale, emotionale Gründe im Vordergrund standen. Das ist sogar nüchtern betrachtet eine Katastrophe.
Peter J. 22.08.2020, 14:24
@Denker leider geht es nur ums Geld. Trotz Corona wo das Pflegepersonal alles menschenmögliche gab. Und bis zur Erschöpfung arbeitete. Aber , jetzt zählt eben nur wieder tiefe Ressourcenkosten und Gewinn.
N.n 22.08.2020, 14:13
Genau aus diesen Gründen, Fehlende Wertschätzung, wenig Lohn, viel für den Beruf opfern müssen, Schichtdienst, Nachtdienst, Wochenendarbeit, arbeiten an Feiertagen, habe ich den Beruf nach 12 Jahren an den Nagel gehängt und mich umschulen lassen . Würde nie im leben mehr in der Pflege arbeiten.
Zaungast 22.08.2020, 14:13
Würde sagen Arbeitszeit beginnt mit Eintritt ins Gebäude. War schon in den 70er Jahren mit Stechuhr so. Umziehen kam nachher. Spitalführung absetzen.
Nickolino 22.08.2020, 14:09
Es wird nicht lange dauern und dem Spital geht das Personal aus. Die Haltung der Spitalleitung zeigt eines deutlich; das Personal steht nur im Weg...
Reto 22.08.2020, 14:30
@Nickolino Genau! Für die Bonis der Spitalleitung. Da ist es wirklich lästig, dass man den Angestellten noch Löhne zahlen muss. Sie können sich in der Spitalkantine verköstigen und ein Zimmer im Angestelltenhaus beziehen. Mehr braucht es doch nicht! Ironie off.
Nischi 22.08.2020, 14:07
Um die nicht bezahlte Umkleidezeit geht es hier wohl nur sehr nebensächlich! Diese Pflegefachleute sind offensichtlich sehr unzufrieden mit ihren allgemeinen Arbeitsbedingungen! Ob ich nun für 10 Minuten länger nicht bezahlt wurde hatte für mich nie eine Rolle gespielt. Problematischer war die fehlende Wertschätzung der Vorgesetzten ( dies lässt sich mit einer Woche zusätzlicher Ferien nicht kompensieren). Es sind viele Faktoren welche zu dieser Unzufriedenheit im Pflegeberuf geführt haben. Ein grosser Fehler in meinen Augen war die Ausbildungsveränderung welche nun viel zu lange dauert, und die Pflegefachfrauen an das Pult schnüren. Theoretisches Wissen ist wichtig aber die Beobachtungsgabe am Patientenbett geht verloren. AKP/ GKP DN1/DN2 und nun FH. Das Endresultat spühren sie alle am Patientenbett und die Wertschätzung der Vorgesetzten ebenso. Die Pflegenden setzten sich somit auch für ihre Bedürfnisse ein!
Reto Sommer 22.08.2020, 14:06
"Ja, suscht schliiefts oder ?" Sobald das Spital betreten wird, gilt es als Arbeitszeit. Dies ist sofort von den Gewerkschaften einzuklagen. Bei bestehenden Arbeitsverträgen kann man nicht einfach Ferien herausstreichen. Ich stemple auf der Baustelle ja auch nicht erst ein, nachdem ich mich umgezogen habe und den Kran hochgeklettert bin und die Kranmaschine durchgecheckt habe. Braucht Ihr in den Gewerkschaften entsprechendes Personal ? Solche Sachen sind nicht verhandelbar.
Arbeitgeberin 22.08.2020, 14:02
Der neue Passus des Spital Wetzikon verstösst klar gegen das bestehende Arbeitsgesetz, wo es heisst, dass wenn der Arbeitgeber Berufskleidung vorschreibt und man diese nicht schon zu Hause anziehen kann, die Umkleidezeit Arbeitszeit ist.
DS 22.08.2020, 14:00
Danke an die Ärzte und die Krankenschwestern! Das Umziehen sollte für alle, die die geforderte Arbeitskleidung nicht schon zu Hause anziehen können, klar auf Arbeitszeit gehen. Ich dachte das ist gesetzlich schon so geregelt oder vom Bundesgericht mal bestätigt!? (Damit die armen AG nicht zuviel Gewinn verlieren könnte man bspw. 5min pro Umziehen einfach gutschreiben).
Heinz 22.08.2020, 13:56
Verwiesen sei auch auf die Bestimmung in Artikel 18 Absatz 5 ArGV 1, wo dieser Grundsatz konkretisiert ist. Darunter fallen auch alle Tätigkeiten und Vorkehrungen, die beispielweise aus Gründen der Sicherheit oder der Hygiene am Arbeitsplatz als Vorbereitungshandlungen getätigt werden müssen, bevor die eigentliche Arbeitshandlung angegangen werden darf. Im Zusammenhang mit Umkleiden/Ankleidung gilt somit all das als Arbeitszeit, was obligatorisch Teil des Arbeitsprozesses ist: Anziehen von persönlicher Schutzausrüstung für den Gesundheitsschutz und gegen Unfälle, Anziehen von Überzugskleidern oder steriler Arbeitskleidung wie auch das Durchschreiten einer Schleuse aus Gründen der Hygiene, etc.
fh 22.08.2020, 13:55
Der Verwaltungsrat sollte sich mit dem Personal solidarisch verhalten und die gesamte GL auswechseln. Das hätte Stil.
Rutli 22.08.2020, 13:45
Ich arbeite auch im Spital. Bei uns wird auch „in weiss“ gestempelt. Die ganze Administration wie GL, HR, Sekretariate etc. stempelt allerdings im Mantel mit dem nassen Regenschirm unter dem Arm... dies finde ich auch nicht fair und ärgert ab und zu. Daher kann ich dies schon nachempfinden.
Adrian Fechter 22.08.2020, 13:47
In den Spitäler wurden in den letzten Jahren die Umkleideräume von den Arbeitsplätzen entfernt. Man sah darin eine Möglichkeit Geld zu sparen wenn alle sich in einer Umkleide umziehen. Dabei wurden die Wege zwischen Garderobe und Arbeitsplatz immer länger. Im USZ aktuell bis zu 30min (Wegdistanz bis zu 1.25km). In der Wirtschaft wurde das Gegenteil gemacht, Garderoben wurden bewusst in die Nähe der Arbeitsplätze gelegt um Zeit und somit Geld zu sparen...
N.Ursing 22.08.2020, 13:42
Es ist doch ein leichtes dass Pflegende ihr Recht auf Vergütung der Arbeitszeit inbeg. Umkleidezeit anerkannt bekommen.Wagen wir den ersten Schritt und demonstrieren warum dies zur Arbeitszeit gehört und fahren mit unser Spitalkleidung von und zum Arbeitsplatz mit den ÖV.Dann hört die Diskussion mit Sicherheit ganz schnell auf.
Mile 22.08.2020, 13:50
@N.Ursing Ja da gebe ich dir vollkommen recht! Wir müssen uns nicht alles dulden lassen und es ist ja Plicht in korrekter Arbeitskleidung anwesend zu sein, also gehört dies auch zur Arbeitszeit. Da hört jegliches Diskutieren auf!
Michel 22.08.2020, 13:41
In der Metall-Industrie ist das schon gang und gäbe. Warum werden in der Schweiz noch Mittelalterliche Arbeitsgesetze angewendet. Es ist ein geben und nehmen oder??? Im Spital werden Überzeiten erwartet dafür sollte es diese Umziehzeit und ein anständigen Lohn erhalten oder???? Sonst soll mal die Spitalleitung Operieren und Patienten waschen und die Arbeit der angestellten ausführen. Ach sorry habe ja vergessen in der Teppichetage weis man nicht mehr was Arbeiten & Schmutz heisst. Nur kassieren wollen sie. Chef abschaffen oder Lohn Obergrenze für CO.
Marianer 22.08.2020, 13:53
@Yvi in meine Spital stemple ich BEVOR ich auf meine Station gehe. warum? Ab den Zeitpunkt an dem ich meine Arbeitsstelle betrete (Sprich Spital) bin ich für meinen Arbeitgeber verfügbar und er kann über meine Arbeitskraft gestimmen. Und hör bloss auf mit früher war alles besser.
Michael 22.08.2020, 13:35
Bin mal gespannt, wie die Geschäftsleitung den Spitalbetrieb alleine ohne Pflegekräfte aufrecht erhalten will. Mein Frau arbeitet auch im Spital und da ist es keine Frage, das das Umkleiden zur Arbeitszeit zählt. Und dort sucht man noch Pflegekräfte... Also, was hält Euch dort noch ??
pflegefachfrau vonheute 22.08.2020, 13:33
@So wars damals und seit da sind 40 jahre vergangen, die erwartungen sind massiv gestiegen, flure putzen gehört auch nicht mehr zu unserer arbeit , und es reicht nicht einpaar strichli zu machen für die pflegedokumentation ! also wachen die auf ! die zeiten ändern sich! das ist ein affront gegen die ganze pflege und spitalbelegschaft !! es ist nur fair uns auch fürs umziehen zu bezahlen, es wird schon genug gespart auf dem rücken der pflegenden!
Volvo 22.08.2020, 13:23
Faszinierend. Vor 5 Monaten waren die unterbezahlten Gesundheitsangestellten "systemrelevant, wurden als Helden der (vermeintliche) Pandemie gefeiert, mussten dann Kurzarbeit in Kauf nehmen (weil doch keine Pandemie), Ferienzwang sowie Kompensation von Minusstunden - aber jetzt verlangen sie etwas Marginales und DAS ist die Reaktion. Was füe eine verlogene Gesellschaft
Fairy 22.08.2020, 13:58
@Siri warum nimmt die Pflege ständige Kürzungen einfach so hin? Verhältnis Grundlöhne, Stellenabbau bei gleichbleibendem Arbeitsanfall, Überstunden, kaum Pausen und und und... und zu guter letzt noch die „geschenkte“ Umziehzeit für die verlangte Bereichskleidung. Die Zeiten für „Gottes Lohn“ zu arbeiten sind einfach vorbei. Die Rechnungen wollen bezahlt sein. Ein Händeklatschen reicht schon lange nicht mehr. Darum steht auf, wehrt euch für eure Rechte und seid loyal euren Kolleginnen und Kollegen gegenüber. Schliesslich wollt ihr die Patienten gut betreuen und nicht abfertigen.
Personal soll Wertschätzung erfahren 22.08.2020, 13:10
Wer das nicht zur Arbeitszeit gehört, denkt kleinlich. Wäre ich Spitaldirektor würde ich JA sagen. Gutes Personal ist gesucht und geschätzt. Bei Überzeit in Notfällen kann man auch nicht davonlaufen.
Logisch 22.08.2020, 12:58
Natürlich gehört Umziehen zur Arbeitszeit. Bei jeder normalen Firma ist die Stempeluhr bei der Eingangstüre und erst nachher kommt die Garderobe. Habe bis jetzt noch nie was anderes erlebt.
Ex Fachfrau Gesundheit 22.08.2020, 12:47
@WhyCare ich bin eine ehemalige Fachfrau Gesundheit und kann ihnen sagen, dass viele den Beruf aus Leidenschaft begonnen haben. ABER wenn man zu dritt (1 Diplomierte, 1 FaGe und 1 Lernende) auf einer Abteilung mit 18 Patienten ist und 12 davon schwer Pflegeaufwendig sind, ist es wirklich nicht mehr schön. Mann sollte offiziell um 7 Uhr mit der Arbeit beginnen. Bis um 7:30 sollte man sich bei allen Patienten eingelesen (Pflegeziel, Therapien, Diagnosen, Allergien, Verlauf), die Medikamente kontrolliert, alle zugewiesenen Patienten begrüsst, Vitalparameter (Blutdruck, Puls Temperatur, Gewicht) aufgenommen, Drainagen kontrolliert (abgemessen und geleert), sie auf die Toilette gebracht und sie in eine zum Frühstück angemessene Sitzposition gebracht haben). Sie sehen, dass das zeitlich nicht möglich ist. Weshalb alle bereits zwischen 6:30 und 6:45 bereits umgezogen auf der Abteilung am arbeiten sind und die Zeit vor 7:00 nicht anerkannt wird. Wo soll man da noch Zeit haben für Leidenschaft
Janosch Roth 22.08.2020, 12:15
Auch in unserem Spital haben wir 5 Wochen Ferien und seit einem halben Jahr bezahlte Umkleidezeit. Und ohne dass das Personal sich gewehrt hat; das wurde von der Spitalleitung iniziert! Gehört sich einfach, ist nämlich definitiv keine Freizeit!
sam001 22.08.2020, 12:09
@sue : in jedem anderen Beruf gehören der wechsel auf besondere Bekleidungen klar zur Arbeitszeit. Das ist bei der Feuerwehr so, bei Kanalisationsreiniger, das muss auch in Spitäler aus hygenischen Gründe so sein. Zudem spiehlt das überhaubt keine Rolle, denn die Lohnkosten wird das kaum beeinflussen. Die Arbeitszeit beginnt zur halben Stunde, das Umziehen ist in 5 Min. gemacht. Was soll das eigentlich. Ärzte ziehen sich auch vor einer OP um und nicht schon zu Hause. Also ich möchte keine Pfleger in strassenverschmutzer Bekleidung bei mir haben. Wenn ich in Arbeitsmontur erscheinen muss, frage ich nicht wo und wann ich mich umziehe. Andernfalls ziehe ich mich vor Ort in sauberer Umgebung um und damit ist das Bestandteil meiner Arbeitszeit.
Patrick T. 22.08.2020, 11:45
Einfach in Freizeitkleidung arbeiten ! Mal schauen , wie das ankommt. Sobald für eine Tätigkeit spezielle Mittel und Utensilien benötig werden , ist es Aufgabe des Betriebes diese einzuhalten , mit allen benötigten Mitteln. Dazu zählt auch die Zeit für das umkleiden !
M. Huber 22.08.2020, 11:35
Sehr fragwürdige Führungscrew in diesem Spital. Dass zufällig bei diesen fünf Angestellten die Bedingungen für die Anerkennungswoche überprüft werden musste, wirft Fragen auf. Fragwürdig ist ebenfalls, dass ausgerechnet die Marketingabteilung das Statement abgeben muss. Wie wird mit kritischen Fragen und Personen umgegangen? Das nennt man „Unternehmenskultur“! Die Frage die sich mir bei diesem Verhalten stellt ist, wie geht die Führungscrew mit Hinweisen von Fehlern und Missständen der Ärzte um. Wie diese Personen auch sanktioniert? Man muss leider davon ausgehen.
Pfleger 22.08.2020, 11:32
in Deutschland: Arbeitgeber müssen die Umkleidezeit im Betrieb als Arbeitszeit vergüten, jedenfalls wenn sie auffällige Dienstkleidung anordnen, bestätigte das BAG in einem aktuellen Urteil. - manchmal sollte sich die Schweiz auch dem Ausland annähern