Die Musikbildung hat in der Bevölkerung einen hohen Stellenwert, was auch in den Volksabstimmungen immer wieder zum Ausdruck kam. Auf den Berufsalltag von Musiklehrpersonen blieb eine positive Wirkung aus. Im Gegenteil: Die Belastung hat in den letzten Jahren zugenommen. Gemäss Arbeitszeitstudie von gfs Zürich arbeiten Musiklehrpersonen im Kanton Zürich bei einer 100 %-Anstellung im Schnitt jedes Jahr 128 Stunden bzw. 3 Wochen zu viel.
Hohe Kosten – tiefe Pensen
Die Anstellung von Musiklehrpersonen, die mehrheitlich über einen Hochschulabschluss verfügen, decken nur einen Bruchteil der Kosten für die benötigte Infrastruktur, die Instrumente, Weiterbildungen, die Beschaffung des Materials und das Üben auf dem Instrument. Die Anstellungen sind flexibel, je nach Anmeldezahlen der Schülerinnen und Schüler, und oft sind nur Anstellungen mit Kleinstpensen an mehreren Schulen möglich. Das führt zu hohen persönlichen Fahrkosten und einem grossen Reiseaufwand, der nicht als Arbeitszeit gilt. Die Anstellung bei mehreren Arbeitgebern zu tiefen Pensen hat zudem negative Auswirkungen auf die Altersvorsorge.
Rahmenbedingungen verbessern
Mit der Annahme der Musikschulinitiative steht endlich die gesetzliche Verankerung der Musikschulen an, womit die Festigung des Status der Musikbildung und der Musikschullehrpersonen möglich ist. Der Umsetzungsvorschlag der Bildungsdirektion steht noch aus. Der Kanton hat damit die Gelegenheit, die Anstellungsbedingungen der Musiklehrpersonen zu verbessern und kantonal zu harmonisieren. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler sollen unabhängig davon, wo sie wohnen, von einer hohen Schulqualität profitieren, sondern auch die Musiklehrpersonen sollen Anstellungsbedingungen vorfinden, die es ihnen ermöglicht, von ihrem Beruf gut zu leben. Aus diesem Grund fordert der MuV.vpod, dass
- die Musiklehrpersonen fixe Pensen erhalten. Das Risiko der schwankenden SuS-Zahlen soll nicht auf die Lehrpersonen abgewälzt werden.
- Kleinstpensen wo immer möglich vermieden werden.
- die Musikschulen im Kanton Zürich sich um einheitliche Pensionskassenlösungen bemühen. Mit guten Lösungen für Kleinpensen und Mehrfachbeschäftigungen.
- eine Zeiterfassung zur Anwendung kommt, die die Arbeitsbelastung der Musiklehrpersonen auch tatsächlich erfasst!
- das Problem des unbezahlten zeitlichen Mehraufwandes gelöst wird. Und zwar durch eine Reduktion des Arbeitsaufwandes oder durch das Bereitstellen zusätzlicher Ressourcen.
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20.01.2021 | Arbeitszeitstudie MuV.vpod | PDF (906 kB) |