Das Spital Uster nimmt einen zweiten Anlauf zur Privatisierung (Information hier).
Kommentar:
Das Modell Affoltern ist Mode
Das Spital Affoltern am Albis hat vorgemacht, wie es geht: Die Spitaldirektion wirtschaftet ein Spital so weit herunter, bis man rote Zahlen schreibt, und geht dann zielstrebig auf die Privatisierung los. Statt dass die Verantwortlichen für den Niedergang des Spitals zur Rechnung gezogen und für den Schaden haftbar gemacht werden, können sie als hochbezahlte Spitaldirektoren in gesicherter Position einer Zukunft mit noch mehr Macht und Entscheidungsspielraum entgegenschauen. Die Gemeinden als Eigentümerinnen im Zweckverband des Spitals sind froh, mit der Privatisierung das Problem, die Kosten und die Verantwortung loszuwerden. Und private Spitalkonzerne mit internationaler Beteiligung oder gar in internationalem Besitz freuen sich darauf, mit den nun als Aktiengesellschaften funktionierenden Spitälern lukrative Deals abzuschliessen.
Und die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich? Genauso wie die bürgerliche Mehrheit in Parlament und Regierung des Kantons freut sie sich in ihrer ideologischen Verblendung über jedes Spital, das geschlossen oder privatisiert wird. Die Spitalplanung und die finanziellen Vorgaben dieser Pseudomarktwirtschaft zielen ja darauf ab. Noch immer glaubt man hier, dass die Gesundheitsversorgung damit effizienter (sprich billiger) werde. Dass Personal, Patient*innen und Bevölkerung den Preis dafür bezahlen, interessiert diese Marktideolog*innen nicht. Wieso auch. Sie haben ja als Privatversicherte sowieso Zugang zur besten Gesundheitsversorgung und werden auch wieder gewählt… Arroganz der Macht, nannte man das einmal.
Roland Brunner, Sekretär VPOD Sektion Zürich Kanton