Im März des letzten Jahres sistierte der Stadtrat die Regelungen zur Höchstarbeitszeit auf der Intensivstation der Stadtspitäler Waid und Triemli. Dies hatte zur Folge, dass zahlreiche Mitarbeiter*innen auf der Intensivstation des Triemlis im April überlange Dienste von 13-Stunden leisten musste. Nachdem die erste Welle vorüber war, beschloss der Stadtrat die ausserordentliche Belastung dieses Personals mit einer Zulage von 80.- Franken pro geleistetem überlangem Dienst zu entschädigen (STRB 981_2020). Allerdings sollten Personen, die zum Zeitpunkt des Beschlusses nicht mehr im Stadtspital angestellt waren, keine solche Vergütung erhalten.
Bereits in der Vernehmlassung protestierten wir gegen diesen Ausschluss: «Es ist nicht einsichtig, weshalb Kolleg*innen, die nicht mehr im Stadtspital angestellt sind, keinen Anspruch auf eine entsprechende Honoration haben. Genauso wie die verbleibenden Mitarbeitenden haben sie sich in dieser intensiven Zeit für das Stadtspital und seine Patient*innen eingesetzt und ihre eigene Gesundheit einem stark erhöhten Risiko ausgesetzt. Einige haben sogar ihr bereits gekündigtes Arbeitsverhältnis auf Bitte seitens des Spitals verlängert.», schrieben wir damals. Da der Stadtrat den Einwand nicht berücksichtigte, wehrten sich danach betroffene Mitarbeiter*innen persönlich mit einem Schreiben an das Gesundheitsdepartement. Wir doppelten in Gesprächen mit Departementsvorsteher Hauri zusätzlich nach.
Die Interventionen zeigten Wirkung. Anfang Januar liess der Stadtrat verlauten, dass er den bereits ausgetretenen Mitarbeiter*innen die Zulage rückwirkend ausbezahlen will (STBR 11_2021): «Der Entscheid, nur beim Stadtspital Waid und Triemli angestellten Mitarbeitenden, nicht aber auch bereits ausgetretenen Mitarbeitenden diese Zulage auszurichten, stiess sowohl bei den Personalverbänden als auch bei mehreren ehemaligen Mitarbeitenden auf Unverständnis[…]. Die Gesundheitsinstitutionen sind auf motivierte Mitarbeitende angewiesen. Häufig werden bereits ausgetretene Mitarbeitende wieder angefragt, in die Organisation zurückzukehren.»
Vom Entscheid profitieren rund 70 Personen. Unser Fazit: Kollektives Motzen lohnt sich!