Zum neuen Jahr: Wir fordern bessere Arbeitsbedingungen am KSW
ERSTE HILFE FÜR DIE PFLEGE und alle Mitarbeitenden
Ausgebrannte Pflegekräfte bringen keine Wärme mehr; wem nützt ein Leuchtturm, wenn die Lampe nicht brennt. Zitat von Sr. Liliane Juchli
Schon lange vor der Covid Pandemie zeigte sich in der Pflege, dass der Kosten- und Spardruck auf Kosten des Personals und der Gesundheit der Mitarbeitenden geht. Das Spital muss eine Rendite erwirtschaften – und dafür bezahlen die Angestellten. Durch die Pandemie hat sich die Situation massiv verschlechtert. Die Arbeitsbelastung ist enorm. Tag für Tag gehen wir an unsere Belastungsgrenze und manchmal auch darüber hinaus. Wir geben unser Bestes, um eine professionelle, sichere Pflege zu ermöglichen und sehen die Patient:innen im Mittelpunkt unserer Arbeit – oft über unsere Leistungsgrenze hinaus.
Es kann und darf aber nicht sein, dass wir das länger so hinnehmen und dass immer mehr Pflegende aus dem Beruf aussteigen und/oder die krankheitsbedingten Abwesenheiten so massiv zunehmen. Unabhängig von Ausbildung, Titel und Lohn verzichten wir regelmässig auf Pausen, kommen oft nicht dazu etwas zu Trinken oder auf die Toilette zu gehen.
Wir sagen Stopp! So kann es nicht weitergehen.
Es sind aber nicht nur die Intensivstationen, die den Druck der Pandemie und den Spardruck spüren. Alle Mitarbeitenden des KSW sind für die Patient:innen da – vom Rettungsdienst über die Labors, die Raumpflege und die Küche, der Empfang und die Administration, die Pflege und die Ärzt:innen. Deshalb fordern wir mit diesem offenen Brief die Spitaldirektion, den Spitalrat und die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich zum sofortigen Handeln auf. Das klare JA der Schweizer Bevölkerung zur Pflegeinitiative zeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht und dass die Stimmberechtigten hinter dem Personal stehen.
Bis die Pflegeinitiative schweizweit umgesetzt wird, fordern wir deshalb folgende Sofortmassnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Behandlungs-/Pflegequalität.
- 100% Lohn für 90% Arbeitszeit. Die wöchentliche Arbeitszeit wird von 42 Stunden auf 37.8 Stunden reduziert. Bis diese Arbeitszeitreduktion personell umgesetzt werden kann, fordern wir 110% Lohn für eine 42-Stunden-Woche.
- Dreifache Schichtzulagen von 20:00Uhr bis 7:00Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen. Wird die Schichtarbeit am Samstag und Sonntag geleistet, sind die Zulagen doppelt zu bezahlen.
- Wer ausser Dienstplan einspringt – egal auf welcher Schicht –, bekommt eine zusätzliche Provision von Fr. 150.-
- Bei Personalmangel und Überbelastung sollen elektive nicht dringliche Eingriffe verschoben werden, um personelle Ressourcen freizubekommen. Diese dienen zur Entlastung, wo sie gebraucht werden. Nur so kann eine gute Behandlungsqualität der Patient:innen sichergestellt werden. Falls dies nicht möglich ist, müssen Betten gesperrt werden.
- Sechs Wochen Ferien für alle, aber mindestens ab dem 50. Lebensjahr!
Wir fordern Dich auf, diese Forderungen zu unterstützen und laden dich ein, diesen offenen Brief mitzuunterschreiben.
HIER UNTERSCHREIBEN
Gemeinsam engagieren wir uns für eine rasche Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Behandlungs/-Pflegequalität.
Weil wir es uns wert sind! Und weil nur so die Lampe des Leuchtturms nicht erlischt.
Liebe Grüsse, deine VPOD-Gruppe am KSW.