Über die flächendeckende Einführung von Tagesschulen zu reden, heisst über die Betreuung und deren Ausgestaltung zu reden. Das wurde im Rahmen der Debatte im Gemeinderat klar, auch wenn auf bürgerlicher Seite das Verständnis dafür fehlte. Mit dem Betreuungsalarm fordert das Betreuungspersonal grundlegende Korrekturen: Kein schlechterer Betreuungsschlüssel, ein fachlich begründeter Qualifikationsmix in den Teams und Ressourcen für die Zusammenarbeit/Vernetzung im Lebensraum Schule. Eine Tagesschule soll die Kinder und mit ihnen die Chancengerechtigkeit ins Zentrum stellen und mehr leisten, als Vereinbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu fördern. Wir stellen fest, dass die Betreuung und die Betreuungsqualität in der Verordnung über die Tagesschulen aufgrund diverser Änderungen mehr Raum erhalten, als es ursprünglich vorgesehen war. Das zwar ist erfreulich, aber es zeigt sich auch, dass die Verordnung ohne Ausführungsbestimmungen viele für die Betreuungsqualität wichtige Fragen offen lässt und noch nicht alle Forderungen erfüllt sind. Zentral für die Betreuungsqualität ist das Personal. Darum braucht es eine echte Mitsprache bei der Ausarbeitung der Ausführungsbestimmungen, damit sich nicht wiederholt, was bei der Weisung geschehen ist, als es die Schulpflege und der Stadtrat verpasst haben, Fachwissen ihrer Angestellten abzuholen. Ohne Betreuung gibt es keine Tagesschule!
Für die Gesamtbeurteilung der nun vorliegenden Verordnung und mit Blick auf die Abstimmung vom 3. Juli 2022 sind in einem ersten Schritt die VPOD-Mitglieder aus den Bereichen Bildung, Betreuung und Hausdienst/Technik, die an Stadtzürcher Tages- und Regelschulen arbeiten, am 12. April 2022 (neuer Termin) zu einer Versammlung eingeladen – weitere Infos dazu folgen.
Ergänzt am 17.03.2022