JA zu Qualität in der Tagesschule

Von: Martina Flühmann

Am 25. September entscheidet die Stadtzürcher Stimmbevölkerung über die Einführung der Tagesschule. Zur Wahl stehen zwei Varianten. Für den VPOD, die Gewerkschaft des Schulpersonals, ist klar: Nur wenn Unterricht und Betreuung in der entsprechenden Infrastruktur wirkungsvoll ineinandergreifen können, entstehen Tagesschulen mit Qualität. Daher spricht sich der VPOD nur für die verbesserte Gemeinderatsvariante aus.

Dass der Stadtrat mit der Wahrnehmung des Doppelantragsrechts auch seine mangelhafte Verordnung dem Stimmbevölkerung vorlegt, ist ein Hohn. Mit seiner Variante ignoriert der Stadtrat die Bedürfnisse der Kinder, der Familien und des Schulpersonals, verschärft den Fachkräftemangel und gefährdet das Zukunftsmodell Tagesschule.

Der VPOD sagt NEIN zur kurzsichtigen Variante des Stadtrats

Es ist kurzsichtig, flächendeckend Tagesschulen einzuführen, ohne die notwendigen Ressourcen bereitstellen zu wollen. Das Potential der Tagesschule kann sich nur entfalten, wenn (sozial-)pädagogische Überlegungen die Entscheidungsgrundlage für die Ausgestaltung und Entwicklung der Tagesschule darstellen. Das ist in der Variante des Stadtrats nicht der Fall. Die Stadtratsvariante spart bei der Bildung und sieht einen schlechteren Betreuungsschlüssel und weniger ausgebildetes Personal in der Betreuung vor. Eine Tagesschule also, die sich auf das Hüten und Abfertigen von Kindern beschränkt. Das erklärte Ziel, die Chancengerechtigkeit zu erhöhen, wird dadurch sabotiert. Diese Mängel waren ein Auslöser des VPOD-Betreuungsalarm Ende 2021. Der Gemeinderat sah sich dazu veranlasst, die Vorlage nachzubessern.

Der VPOD sagt JA zur zukunftsorientierten Variante des Gemeinderats

Mit der Variante des Gemeinderats ist die Tagesschule für die Zukunft gewappnet. Sie legt fest, wie die Betreuungsqualität gewährleistet wird. Ein pädagogisch begründeter Betreuungsschlüssel und angemessene Gruppengrössen stellen sicher, dass die Kinder sowohl im Unterricht als auch in der Betreuung von qualifiziertem Personal gefördert und gestärkt werden. Die Variante des Gemeinderats stellt zusätzliche Ressourcen für die Verlängerung der Mittagspause, für besondere pädagogische Bedürfnisse und bei höherem Betreuungsaufwand zur Verfügung. So werden einerseits attraktive Mittagsangebote ermöglicht und überfachliche Kompetenzen gefördert. Andererseits wirkt sich eine gute Betreuungsqualität am Mittag positiv auf den Unterricht am Nachmittag und auf die Tagesschule als Ganzes aus. Daher sagt der VPOD nur JA zur Gemeinderatsvariante und empfiehlt diese folglich auch bei der Stichfrage.