«Ich gebe alles, damit ich den VPOD auch in Bern vertreten darf»

Von: Roland Brunner, VPOD-Sekretär Sektion ZH Kanton

Die Delegierten der SP Kanton Zürich haben Michèle Dünki-Bättig aufs Nationalratsticket gehoben. VPOD-Sekretär Roland Brunner hat sich mit seiner Präsidentin darüber unterhalten, was das für sie und für den VPOD bedeutet.

Bild: Sylvie Fee Matter

Michèle, du wurdest von den Delegierten der SP auf die Liste für die Nationalratswahlen gewählt. Nach den sechs bisherigen Nationalrät:innen kommst du als erste Neue auf Platz 7. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Nominierung. Was bedeutet sie für dich?
Vielen Dank! Ich bin nach wie vor sehr überwältigt. Die Nomination der Delegierten ist für mich eine grosse Ehre und auch ein klarer Auftrag: in den nächsten sechs Monaten werde ich Vollgas geben. Ich freue mich auf den Wahlkampf mit meinen wunderbaren Mitkandidat:innen auf der Liste 2!

Wenn du im Herbst in den Nationalrat gewählt wirst, welches werden deine wichtigsten Themen und Schwerpunkte sein?
Mindestens die gleichen, wie sie bereits heute sind: meine Schwerpunkte liegen in der Gleichstellungs- und in der Gewerkschaftspolitik. Ich setze mich bereits heute für faire Arbeitsbedingungen, gute Löhne und einen starken Service Public ein. Und dafür, dass die Schweiz ein Land ist, in welchem alle ein gutes Leben führen können: egal, woher sie kommen, egal, wie sie aussehen und egal, wen sie lieben. Und leider hat sich auch nach dem kraftvollen Frauenstreik 2019 noch nicht so viel bewegt, wie ich das gerne hätte. Ich engagiere mich für das BVG-Referendum und freue mich auf den 14. Juni 2023! Und als Finanzvorständin in Glattfelden verfolge ich natürlich auch sehr interessiert die Finanzpolitik und alle Themen, die die Zusammenarbeit zwischen Kanton und Gemeinden betreffen.

Du bist Präsidentin der VPOD Sektion Zürich Kanton und Co-Präsidentin der VPOD Region Zürich. Wie fliesst dein Engagement für die Gewerkschaft in deine Politik ein?
Als VPOD-Mitglied setze ich mich im Rat für einen starken Service public ein. Und für faire Arbeitsbedingungen, so habe ich für die Einhaltung der Umkleidezeit als Arbeitszeit gekämpft und einen Vorstoss eingereicht, dass das Reinigungspersonal wieder eingegliedert werden soll. Hier spart der Kanton Zürich auf Kosten deren, die schon wenig haben. Und versteckt sich hinter dem GAV, den die Gewerkschaften mit dem Branchenverband allpura ausgehandelt haben: 20 CHF sollen damit pro Stunde bis 2024 bezahlt werden. Der Kanton Zürich spart so 2.60 CHF pro Stunde mit der Auslagerung. Unverschämt, wie ich finde. Denn wir alle wissen: Lohndumping ist in der Reinigungsbranche nach wie vor verbreitet. Und die meisten Menschen, die in der Reinigungsbranche arbeiten, tun dies in Teilzeit. Die bürgerliche Mehrheit hat mein Anliegen abgelehnt - aber ich bleibe dran!

Du bist ja nicht nur im VPOD ehrenamtlich sehr engagiert, sondern du bist auch noch Kantonsrätin der SP, Gemeinderätin in Glattfelden, hast einen Beruf und machst zu all dem noch eine Weiterbildung… Wie bringst du das alles unter einen Hut?
Nun, meine beiden Weiterbildungen als Mediatorin und den CAS in Coaching am Institut für Angewandte Psychologie habe ich abgeschlossen - es gibt also wieder Raum in meinem Leben. Es ist klar, dass ich in den nächsten sechs Monate an einigen Punkten ein bisschen zurückstecken muss - mein Umfeld, sowohl privat, politisch und auch beruflich, trägt und unterstützt mich aber sehr. Solange es weiterhin für wahrscheinlich späte, aber schöne Abendessen mit meinem Mann und meine Spinning-Lektionen reicht, bin ich zufrieden und habe genug „Pfuus“ für die kommende Zeit!

Michèle, wir wünschen dir für den Wahlkampf alles Gute und werden unseren Teil dazu beitragen, dass du in den Nationalrat gewählt wirst.
Vielen Dank. Eure Unterstützung bedeutet mir sehr viel und ich gebe alles, damit ich den VPOD auch in Bern vertreten darf.