Am 14. Juli 2023 teilte der Stadtrat Dübendorf seinen Angestellten die Beschlüsse zur Petition mit, die sie Ende Mai 2023 gemeinsam mit der Gewerkschaft VPOD Zürich eingereicht hatten. Der Stadtrat spart sich den Teuerungsausgleich 2023 von 3.5%, wie ihn der Kanton und viele Glatttaler Gemeinden ihren Angestellten gewähren. Für 2024 stellt er zwar Anpassungen in Aussicht, zu denen jedoch noch einige Fragen offen sind.
2025 und die Folgejahre soll wiederum das bisherige System gelten, wonach der Teuerungsausgleich von Jahr zu Jahr (allenfalls) budgetiert und «individualisiert», das heisst leistungsabhängig, ausbezahlt wird. Für uns ist klar: Ein «individualisierter Teuerungsausgleich» ist ein Widerspruch in sich. Die Teuerung trifft alle.
Auch die Berechnungsweise eines allfälligen Teuerungsausgleichs à la Dübendorf ist stossend. Dazu dienen dem Stadtrat der Durchschnitt von drei vergangenen Jahren. Das ist unsinnig, schliesslich ist es die aktuelle Teuerung, die das Portemonnaie belastet.
Eine Gewerkschaft lässt sich nicht ausladen
Den Forderungen nach einer regelmässig tagenden Personalkommission und einer Mitgliederbefragung kommt der Stadtrat nach. Sie sollen unter anderem den Handlungsbedarf bei der in der Petition als intransparent gerügten internen Kommunikation aufzeigen. Hier wird eine entschlossene Personalvertretung entscheidend sein sowie die Unabhängigkeit der Befragung.
Mit dem VPOD Zürich will der Stadtrat hingegen keinen jährlichen Sozialdialog. Er stösst damit seine Mitarbeitenden vor den Kopf, welche die Gewerkschaft als Unterstützung beigezogen haben. Der VPOD wird seinen Mitgliedern weiterhin zur Seite stehen und bleibt damit dabei und dran.
Hintergrund
Die Probleme in der Stadtverwaltung Dübendorf sind ernst: Es gibt viele Kündigungen (bereits 26 bis Ende Mai 2023) und Krankheitsausfälle. Beim herrschenden Fachkräftemangel vergehen zuweilen mehrere Monate, bis eine Stelle wiederbesetzt wird. Die Unterbesetzung lastet auf den Schultern der verbleibenden Mitarbeitenden. Dringliche Interventionen von Mitarbeitenden blieben ohne Verbesserung.
Die daraufhin gemeinsam mit dem VPOD Zürich lancierte Petition «Situation des Personals der Stadtverwaltung Dübendorf» an Stadt- und Gemeinderat wurde von 150 Mitarbeitenden und damit einem Grossteil des Personals (70% der festangestellten Belegschaft) unterzeichnet. Sie verlangt:
- den automatischen Teuerungsausgleich gemäss Landesindex der Konsumentenpreise, konkret 3.5% per 1. Juli 2023;
- transparente interne Kommunikation und Zuständigkeiten gemäss formeller Hierarchie im Organigramm;
- eine regelmässig tagende Personalkommission mit klar definierten Kompetenzen, Rechten und Zielen;
- ein jährlicher Sozialdialog zwischen Vertretungen der Gewerkschaft VPOD (Mitglieder und Gewerkschaftssekretär:in), Geschäftsleitung und zuständiger Stadträtin bzw. zuständigem Stadtrat;
- eine Mitarbeiter:innenbefragung des Personals zu Zufriedenheit, Anliegen, Handlungsbedarf durch eine externe, unabhängige Stelle.
Newseintrag zur Petitions-Übergabe vom 24.05.2023
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23.05.2023 | Petition «Situation des Personals der Stadtverwaltung Dübendorf» | PDF (98.9 kB) |