Nach massiver Kritik hat der Regierungsrat seine Schwarzmalerei der letzten Jahre etwas zurückgenommen und die bisher tiefgestapelten Steuereinnahmen realistischer abgebildet. Es resultierte ein ausgeglichenes Budget, das ohne die Steuergeschenke an Reiche seit letztem Jahr noch deutlich mehr Spielraum hätte. Der VPOD sieht jedenfalls keinerlei Grund gegen eine faire Entlöhnung der Mitarbeitenden im Service Public, die unsere Züge und Busse bewegen, Gebäude und Infrastruktur instand halten, Menschen bilden, betreuen, pflegen und schützen. Es ist eine Investition in ihre Kaufkraft.
Voller Teuerungsausgleich und effektive Lohnerhöhungen
Morgen ist der Stichtag für den kantonalen Teuerungsausgleich nach dem LIK (Landesindex der Konsumentenpreise), er steht derzeit bei 1.3%. Diesen gewährt die Regierung dem kantonalen Personal. Doch der LIK bildet nicht die effektive Teuerung ab. Beispielsweise ignoriert er die Krankenkassenprämien als einen der grössten Kostentreiber in den Privathaushalten. Trotz vollem Teuerungsausgleich sinkt also die Kaufkraft der Arbeitnehmer:innen auch im Service Public. Und das seit mehreren Jahren infolge. Der VPOD Zürich fordert daher im Budget 2025 inklusive dem vollen Teuerungsausgleich eine spürbare Lohnanpassung im Bereich von 5%, in dieser Höhe zumindest für Löhne bis CHF 100 000. Allfällige selektiv und wenig transparent gewährte individuelle Lohnerhöhungen geben definitiv nicht genug Gegensteuer.
Dito in den Kantonsspitälern
Den vollen Teuerungsausgleich und Reallohnerhöhungen will der VPOD auch für das Personal der Spitäler mit kantonalem Leistungsauftrag. Seit USZ, KSW, PUK und ipw ausgelagert sind, bestimmen auch sie Teuerungsausgleich und Lohnerhöhungen selbst – und zwar im kantonalen Vergleich zu Ungunsten der Angestellten. Dies immer mit Verweis auf die fehlende Teuerungsanpassung auf Seite der Tarife und damit der Spitaleinnahmen. Was nicht die Schuld des Personals ist! Bis die neuen Tarife endlich ausgehandelt sind, verlangt der VPOD vom Kanton eine streng zweckgebundene Unterstützung für den vollen Teuerungsausgleich und eine faire Entlöhnung in den Gesundheitsbetrieben.
Lohnverbesserungen aus dem Topf für gemeinwirtschaftliche Leistungen
Der VPOD erwartet vom Kantonsrat und seiner vorberatenden Finanzkommission, dass sie den Topf für die sogenannten gemeinwirtschaftliche Leistungen für besser Löhne in Gesundheitsbetrieben mit öffentlichem Leistungsauftrag öffnen. Zumindest bis die neuen Spitaltarife gelten.
Auch bei der Kantonspolizei und dem Strafvollzug scheut der Kanton nicht die erforderlichen Kosten. Es gibt keinen Grund, dies ausgerechnet bei der Gesundheitsgrundversorgung zu tun, die genauso seine öffentliche Aufgabe ist.
Kontakt und weitere Informationen
Stephanie Fuchs, Regionalsekretärin VPOD Zürich, Sektion Kanton, +41 44 295 30 22,
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30.08.2024 | MM Vollen Teuerungsausgleich und Reallohnerhöhungen | PDF (123.8 kB) |