Über 2000 Angestellte der vier Kantonsspitäler haben bisher den Protest «Ganzer Teuerungsausgleich für ganze Arbeit!» unterzeichnet. Die kantonalen Verbände von Physioswiss, SBK und der Gewerkschaft VPOD unterstützten die Unterschriftensammlung. Gestern und heute überreichten sie je einen «Anti-Award» für die 0.0% Teuerungszulage an KSW, PUK und ipw bzw. 0.5% am USZ, während der Kanton seinem Personal 1.1% gewährt. Das entsprach auch der durchschnittlichen Jahresteuerung 2024. Verbände und Unterzeichnende fordern die Betriebe auf, den Entscheid zu korrigieren und dem Personal ebenfalls mindestens 1.1% Lohnanpassung zu bezahlen.
Knapp vor Weihnachten die Hiobsbotschaft der Kantonsspitäler für 2025: Keine Teuerungszulage an KSW, PUK und ipw, und nur 0.5% am USZ. Dann Anfang März aus bereits bewölktem Himmel: 35 Zürcher Gesundheitsbetriebe – darunter die Kantonsspitäler – wollen ab Sommer kein temporäres Pflegepersonal mehr beschäftigen. Und dies ohne zu sagen, wie sie ihr Personal halten, vor noch mehr Überlastung schützen und temporäre Mitarbeiter:innen als Festangestellte gewinnen wollen. Mit einem fairen Teuerungsausgleich scheinbar nicht. Genau das aber verlangen die kantonalen Verbände Physioswiss, SBK und VPOD gemeinsam mit den Unterzeichnenden. Sie rufen die CEO und Spitalräte auf, ihre Entscheide zu korrigieren und den Mitarbeiter:innen aller Berufsgruppen einen Teuerungsausgleich von mindestens 1.1.% zu gewähren.
Lohn-Rückstand seit 2023
2022 erlaubte der Regierungsrat den Kantonsspitälern gegen den Widerstand von SBK, VPOD und VPV (Vereinigte Personalverbände des Kantons Zürich), vom kantonalen Personalrecht abzuweichen und den Teuerungsausgleich selbständig zu beschliessen. Dies mit der expliziten Begründung, den Spitalräten müsse es möglich sein, ihre Betriebe auf dem Arbeitsmarkt als attraktive Arbeitgeber zu positionieren (RRB-Nr. 815–818/2022) – und also mehr Teuerungsausgleich zu gewähren. Wie befürchtet ist das Gegenteil der Fall. Seit dem RR-Beschluss wichen die Betriebe stets nach unten ab. So dass der Lohn des Personals inzwischen 1.6% (USZ), 2.1% (KSW) bzw. 2.2% (PUK und ipw) an Wert und damit Kaufkraft verlor.
Welche besseren Bedingungen für die Angestellten?
Die im VZK organisierten Zürcher Gesundheitsbetriebe wollen ab Sommer keine temporären Pflegepersonen mehr beschäftigen. Dies ohne jeden Plan, wie das Personal vor einer absehbaren zusätzlichen Belastung geschützt und überhaupt im Beruf gehalten werden soll. SBK und VPOD kritisierten den Entscheid. Monatlich verlassen schweizweit bis zu 400 Pflegepersonen ihren Beruf. Die Pflegeinitiative des SBK soll genau diesen massiven Pflexit bremsen. Die Kantonsspitäler zeigen bisher nicht, wie sie den Volksauftrag umsetzen werden und tun mit dem fehlenden (bzw. im Falle des USZ halben) Teuerungsausgleich das Gegenteil davon.
Wann korrigieren die Betriebe ihren Entscheid?
Die Unterzeichnende warten auf Antwort. Die Unterschriftensammlung geht weiter.
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03.04.2025 | Medienmitteilung_Anti-Awards für die Kantonsspitäler | PDF (253.0 kB) |