Faire Ausbildungsbedingungen für Pflegestudierende

Von: Stephanie Fuchs, Regionalsekretärin

Heute übergaben Pflegestudent:innen und der VPOD Zürich ihre gemeinsame Petition.

Kantonsratspräsident Jürg Sulser nimmt Unterschriften und Energiespritze entgegen. Michèle Dünki-Bättig

Kantonsratspräsident Jürg Sulser nahm in der heutigen Kantonsratspause eine reich dekorierte Box mit 1500 Unterschriften für die Petition «Faire Ausbildungsbedingungen für Pflegestudierende» entgegen. Zudem erhielt er eine überdimensionierte Spritze: «Dies ist eine Energiepritze für den Rat, damit er unsere Petitionsforderungen kraftvoll unterstützt», kommentierte eine Studentin. Und weiter: «Wir hoffen, wir erhalten sie als Finanzspritze zurück, für faire Ausbildungslöhne».

Dies ist denn auch eine der vier Petitionsforderungen. Sie lauten:

1. Ein Ausbildungslohn zum Leben, mindestens CHF 3000 im ersten Ausbildungsjahr;

2. vier Stunden Lernzeit während der Praxiseinsätze;

3. freie Praktikumswahl auch an der ZHAW und

4. Transparenz über die Semestergebühren der ZHAW.

Die Details finden sich hier.

Zuständig für die Ausbildungslöhne und die Lernzeit während der Praxiseinsätzen sind in erster Linie die Gesundheitsbetriebe selbst. Dem Zürcher Spitalverband VZK, dem Spitex Verband Zürich und Artiset Zürich (Branchenverband der Dienstleister für Menschen mit Unterstützungsbedarf, u.a. Alters- und Pflegeheime) wird denn auch eine Kopie der 1500 Unterschriften von Studierenden und Sympathisant:innen überreicht. Mit der Umsetzung der Pflege-Initiative hat es der Kantonsrat aber in der Hand, Gesundheitsbetriebe mit kantonalem Leistungsauftrag in die Pflicht zu nehmen. Die dritte und vierte Forderung richten sich direkt an die ZHAW. Ihr Rektorat erhält die Petition ebenfalls.

Politik hat Mitverantwortung für die Ausbildungsbedingungen in der Pflege

Die Petition sieht die Politik in der Mitverantwortung, dass Gesundheitsbetriebe die Ausbildungslöhne der Pflegestudierenden gemäss den Forderungen erhöhen. Auch soll sie eine einheitliche Regelung für genügend Lernzeit veranlassen. Die Pflegestudierende leisten in den Praxisbetrieben unverzichtbare Arbeit. Und sie sind die Zukunft der Pflege. Sie brauchen Lohn, Lernzeit und Respekt. Sonst brennen sie aus, noch bevor sie fertig ausgebildet sind. Das kann sich das Gesundheitswesen nicht leisten.

Schliesslich soll der Kantonsrat sicherstellen, dass die Betriebe die Ausbildungslöhne nicht um die Förderbeiträge «kürzen», welche der Kanton in Umsetzung der Pflege-Initiative als Anreiz fürs Pflegestudium an die Student:innen ausrichten wird. Praxisbetriebe dürfen die Förderbeiträge nicht als Vorwand nehmen, sich die Ausbildungslöhne indirekt mitfinanzieren zu lassen. Sie erhalten im Rahmen der Umsetzung der Pflege-Initiative ihrerseits Ausbildungsbeiträge pro Student:in und Ausbildungswoche. Diese sollen zwingend und nachweislich in die verbesserte Praxisbegleitung fliessen.

Die Medienmitteilung zu Petitionsübergabe ist als Download verfügbar.


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17.06.2024 20240617_MM_Einreichung_Petition_Pflegestudierende PDF (138.3 kB)