VBZ Sparmassnahmen: Es braucht ein neues Finanzierungsmodell

Von: Duri Beer

Die Mitarbeitenden sollen das Defizit von bis zu 12 Mio. Fr. tragen, das durch die geringere Entschädigung des ZVV entstanden ist. Das haben die VBZ vergangenen Freitag den Mitarbeitenden, ihren Verbänden und den Medien in einer Medienmitteilung offenbart. Der VPOD Zürich verurteilt die Massnahmen als unnötig, kontraproduktiv und gar schädlich.

Ein neues Finanzierungsmodell und eine 35-Stunden-Woche. So wird der ¨öffentliche Verkehr" wieder attraktiv.

Die gängigen Finanzierungsregeln im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) sind ein Witz, wenn die VBZ doppelt gestraft werden, wenn sie aufgrund Personalmangels Kurse ausfallen lassen müssen. Dadurch die Einnahmen durch den ZVV verlieren. Und dann die entsprechend notwendigen Investitionen in neues Personal kurzfristig noch selber stemmen müssen. Die Zeche müssen sie so zweimal begleichen. Das kann nicht im Sinne der Nutzerinnen und Abonnenten sein. Die inzwischen bis zu 4,3% mehr bezahlen für die Nutzung des öffentlichen Verkehrs als noch vor einem Jahr. Und der Mitarbeitenden, die den Kopf für das Missmanagement im ZVV hinhalten müssen.

Es braucht ein anderes Finanzierungsmodell im ZVV. Das dem städtischen Ortsverkehr, der sich massiv verdichtet hat, gerecht wird und die Vorhalteleistungen der Transport-Unternehmen besser entschädigt. Die Sparmassnahmen auf Kosten der Mitarbeitenden schaden nicht nur dem Produkt "Öffentlicher Verkehr". Sie sind vielmehr Ausdruck einer verkehrten Welt in der Verkehrspolitik, die den ÖV immer unattraktiver und das Auto wieder billiger macht. Wie der Blick kürzlich vermeldet hat.

Aus Sicht der im VPOD organisierten Mitarbeitenden braucht es jetzt...

1 ein Bekenntnis des ZVV das ausserordentliche, ungeplante und unerwartete Defizit mitzutragen und die Mitarbeitenden zu entlasten.

2 einen Stadt- und Gemeinderat, der sich für die VBZ-Mitarbeitenden und die Interessen der Stadt Zürich einsetzt.

3 einen Beschluss den Fahrdienst der VBZ von den Sparmassnahmen auszunehmen. Um die Fahrplanstabilität nicht erneut zu gefährden und planerische Sicherheit zu gewährleisten.

4 ein anderes Finanzierungsmodell im ZVV, damit die Unternehmen ein unverschuldetes Defizit nicht selber tragen müssen.

5 eine 35-Stunden-Woche im Fahrdienst, damit die Menschen dauerhaft gesund ihren Beruf ausüben können und der Job wieder attraktiver wird.