Besonders beunruhigt sind wir über die populistischen Argumentationen, die in den letzten Tagen von verschiedenen politischen Parteien und den Initiant:innen dieser Vorlage verbreitet wurden. Es ist enttäuschend zu sehen, dass der Kantonrat nicht gewillt ist, bestehende Projekte wie die Lerninseln weiterhin zu unterstützen, weil angeblich die Kosten für die Gemeinden untragbar seien. Diese Haltung zeigt deutlich, dass die Zukunft der kommenden Generationen nicht als lohnendes Investment betrachtet wird, sondern als vermeidbare Mehrausgabe.
Der VPOD ZH widersetzt sich entschieden jeglicher Diskussion, die das integrative Schulsystem allein aus finanziellen Gründen in Frage stellt. Wir werden in der ersten Reihe kämpfen – mit fundierten Argumenten und wissenschaftlich belegten Fakten. Es ist inakzeptabel, dass politische Entscheidungsträger:innen die Schuld für die Überlastung der Lehrpersonen den Kindern mit besonderem Förderbedarf zuschieben, anstatt die eigentlichen Probleme im Bildungssystem anzugehen: den Mangel an gezielten Investitionen in die richtigen Bereiche.
Unser Standpunkt ist klar: Die Lehrpersonen müssen in ihrer Arbeit entlastet werden, und dies erfordert massive Massnahmen. Eine strikte Kostenneutralität darf nicht als Totschlagargument herhalten. Wir fordern:
- Kleinere Klasse und eine konsequente Umsetzung von Teamteaching um die Klassensituation zu entlasten und das integrative Modell langfristig zu sichern.
- Mehr Stunden für die Unterrichtvorbereitung in Berufsauftrag für Lehrpersonen, indem der Unterrichtsfaktor auf 62 Stunden erhöht wird (statt der aktuellen 58 Stunden).
- Eine Erhöhung der Arbeitszeitpauschale für Klassenlehrpersonen auf 250 Stunden.
- Eine angemessene Anerkennung der Kindergartenlehrpersonen.
Auch wenn die Initiant:innen betonen, dass sie keine Separierung von Schüler:innen beabsichtigen, führt die Umsetzung der Initiative unweigerlich zu einer solchen. Studien zeigen, dass separierte Förderklassen zu einer massiven Stigmatisierung führen und langfristig negative gesellschaftliche Folgen haben. Die Segregation, die daraus resultiert, ist nicht nur problematisch für die betroffenen Kinder, sondern auch für die gesamte Gesellschaft. Wissenschaftliche Untersuchungen aus der Schweiz und dem Ausland belegen, dass integrative Modelle nicht nur sozial gerechter, sondern auch langfristig erfolgreicher sind.
Ein weiteres populistisches Argument der Befürworter:innen der Initiative ist die Behauptung, dass die in den letzten Jahren investierten Mittel in die integrative Schule keine Verbesserungen gebracht hätten. Diese Behauptung ist nachweislich falsch. Die Ergebnisse der PISA-Tests für die obligatorischen Schulen im Kanton Zürich zeigen, dass die Schüler:innen sehr wohl von den Investitionen profitiert haben. Ein funktionierendes Schulsystem lässt sich nicht an kurzfristigen Zahlen messen, sondern an den langfristigen positiven Entwicklungen, die eine integrative Bildung mit sich bringt.
Die Förderklassen-Initiative wäre ein Schritt zurück, der Chancengleichheit, Inklusion und die Zukunft unseres Bildungssystems gefährdet. Der VPOD ZH steht für eine gerechte, integrative Schule mit den notwendigen Investitionen, um allen Kindern die bestmögliche Bildung zu ermöglichen.
Jetzt aktiv werden – gemeinsam kämpfen!
Wir rufen alle unsere Mitglieder dazu auf, sich aktiv gegen diese Initiative zu engagieren. Falls ihr euch an der Ausarbeitung einer möglichen Kampagne oder an kollektiven Aktionen beteiligen möchtet, meldet euch direkt bei der politischen Sekretärin Pinuccia Rustico unter .
Ein gerechtes Bildungssystem ist kein Wunschdenken – es ist möglich! Doch dafür brauchen wir eure Unterstützung. Je mehr wir sind, desto stärker wird unsere Stimme. Lasst uns zusammenstehen und für eine bessere Zukunft kämpfen!